20.10.2014

Tag 14 - "Weiter - immer weiter"


Sonntag, 01.09.2013
km: 65
Heute sind wir 65 Kilometer gefahren. Am Stück. Ohne Pause. In 2 1/2 Stunden... was war los?!
Ohne Wecker sind wir kurz vor 7 Uhr wach geworden und haben - völlig routiniert - Frühstücksmüsli und Tee gemacht und das Zelt gepackt. So konnten wir bereits um 9 Uhr unserer kleinen Oase mitten im Nirgendwo "Auf Wiedersehen" sagen - auch wenn es wohl nie eines geben wird.

Für die 3 Kilometer zurück zum Highway 1 brauchten wir Dank fehlendem Wind nicht einmal halb so lange wie gestern Abend, als wir die schweren Räder bei Gegenwind über unbefestigtes Geröll einem unbekannten Ziel entgegenschoben.
Der fehlende Wind ließ uns anfangs gut voran kommen. Und als nach den ersten 20 Kilometern dann doch der Wind zurück kam, war das gar nicht schlimm: Er kam von hinten (aaah... von hinten!). In der recht trostlosen Landschaft aus Lava und Moos hing dichter Nebel - oder war es doch eine Wolke, die nicht an den Bergen vorbei kam und stecken geblieben war? Egal. Jedenfalls drang das Wasser langsam aber stetig in sämtliche Poren unserer Kleidung. Uns war kalt, alles war nass. Ein Unterschlupf oder sonst irgendeine verlockende Pausenstelle gab es hier nicht. Also ging es weiter, immer weiter. Ohne den Regen hätte es eine wirklich großartige Etappe werden können. Aber es gab ihn nunmal. Die rettende N1 im Kopf und einen angenehmen (weil nicht frontal auf uns knallenden) Wind im Rücken schafften wir Kilometer um Kilometer. Bis wir plötzlich da waren: Umrandet von atemberaubend schönen Klippen, in denen Möven und Papageientaucher nisteten, lag Vík. Ein Kleinod mit bezauberndem Charme und einem leider überhaupt nicht bezaubernden Campingplatz. Der "Rasen" stand mehr als knöcheltief unter Wasser und alles war kalt und bäh! Im örtlichen Hostel war eigentlich auch kein Bett mehr frei... eigentlich! Denn unser Bett für diese Nacht wurde ein kleiner Caravan auf dem Hof des Hostels, den wir ganz für uns allein hatten!

Home Sweet motherf***ing Home!!!

Trocken, warm und windgeschützt ließ sich auch der tagsüber tobende Sturm aushalten. Und mit der Aussicht auf eine Matratze - eine echte Matratze - gingen wir sehr früh ins Bett. 

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